Von: A. Stolt
Verletzungspech reißt nicht ab
Für die zweite Männermannschaft unseres Vereins ging es am vergangenen Samstag nach Stavenhagen zur zweiten Vertretung des gastgebenden SV von 1863. Im Hinspiel entwickelte sich ein spannendes Derby auf Augenhöhe und das wollten die Treptower auch in diesem Duell bieten. Leider hat sich seit dem ersten Spieltag dieser Saison viel getan, denn Spieltag für Spieltag meldeten sich Stammakteure teilweise langfristig ab. So fehlten vor dem letzten Spieltag mit Rene Hoche, Jan Balfanz, Oliver Derer, Hagen Schneider und Veikko Pauli bereits fünf Spieler, die in den vergangenen Jahren zum absoluten Kern der Altentreptower Verbandsligareserve gehörten. Daher ging es mit nur neun Akteuren in die nahegelegene Reuterstadt. Bei der Erwärmung war bereits ein personeller Vorteil zu Gunsten der Hausherren zu erkennen, denn sie konnten immerhin 14 Akteure aufbieten. Trotz dieser Voraussetzungen ließ sich das Team um Spielmacher Paul Freitag nicht demotivieren und wollte seinen mitgereisten Fans ein tolles Spiel liefern. Nach wenigen Minuten ließ dann allerdings ein Aufschrei die Stavenhagener Sportstätte erschaudern und allen Anwesenden war wohl direkt klar, dass der im Anschluss vom Feld begleitete Jan Bochmann sich nun in die Riege der Langzeitverletzten einordnen würde.
Trotz dieser Hiobsbotschaft und nur noch acht verbliebenen Akteuren schienen die Tollensestädter nicht beeindruckt. Immer wieder fanden sie die Lücke im massiven Abwehrverbund der Hausherren und konnten das Spiel entgegen aller Erwartungen offen gestalten. Zur Überraschung konnten die Gäste sogar mit einer kleinen11:10 Führung in die Kabinen verschwinden. Hier wusste Andreas Stolt nun gar nicht so recht, was er der Mannschaft mit auf den Weg geben sollte, denn die Jungs machten bisher vieles richtig und erlaubten sich nur wenig zu bemängelnde Fehler. Also war die Marschrichtung klar, macht einfach weiter wie bisher.
Und das taten sie auch zu Beginn des zweiten Durchgangs und als Andreas Stolt und Maurice Beisner mit einem Doppelschlag auf 16:13 nach 38 Minuten erhöhten, hofften wohl auch die zahlreichen Gästefans auf eine kleine Sensation. Nun folgte allerdings eine Phase, die von vielen technischen Fehlern und Konzentrationsschwächen auf Seiten der Tollensestädter geprägt wurde und das nahmen die Hausherren dankend an. Die Stavenhagener glichen nicht nur aus, sie gingen ihrerseits mit zwei Toren in Front und nun schien alles den erwarteten Verlauf zu nehmen. Nun zeigte allerdings Fabian Stanke, der in den letzten Spielen auf Grund des Personalmangels meist auf dem Feld eingesetzt wurde, dass er auch im Tor seine Qualitäten hat. Neben einem 7 Meter Strafwurf und zahlreichen Würfen aus dem Feld, vereitelte er kurz vor Schluss einen Tempogegenstoß der Gastgeber und sorgte nach dem 21:22 durch Maurice Beisner nun auch noch für eine Chance auf einen Punkt. Die Hausherren wirkten in den letzten Sekunden des Spiels nun sichtlich nervös und die Anweisungen von der Bank forderten die Defensive im Zentrum zu forcieren und den Außen mehr Raum zu lassen. So stürzten wenige Sekunden vor Spielende drei Akteure auf Paul Freitag, der diese Einladung dankend annahm und auf den über Rechtsaußen frei durchbrechenden Maurice Beisner spielte, dieser nutzte diese Chance und netzte zum kaum noch für möglich gehaltenen 22:22. Der Jubel der verbliebenen acht Treptower kannte kaum Grenzen, denn was man dieser Mannschaft in dieser Saison trotz eines unglaublichen Verletzungspech nicht absprechen kann, ist der Kampfgeist. Meist personell unterlegen in der Außenseiterrolle erarbeitet sich diese Truppe bei allen Gegnern und vor allem bei den eigenen Fans einen unglaublichen Respekt.
Unserem Spieler Jan Bochmann wünschen wir natürlich alles Gute und natürlich eine schnelle Rückkehr auf das Handballfeld.
Für den HV spielten: F. Stanke (Tor), H. Ballhorn (3 Tore), C. Reppenhagen (5), J. Bochmann, H. Schlender, M. Beisner (5), A. Stolt (4), P. Freitag (3), O. Braun (2), Trainer: R. Hoche
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