Von: A. Stolt
HV Handballer beenden Meisterschaftsrunde ohne Niederlage
Das letzte Spielwochenende der Handballverbandsliga sollte ursprünglich zwei Begegnungen für die Handballer des HV Altentreptow mit sich bringen, leider war es auch dieses Mal so, dass ausgerechnet das Heimspiel durch die Gäste der SG HB Schwerin Leezen abgesagt wurde.
So blieb den Männern um Trainer Christian Maaß nur noch die Auswärtspartie bei der TSG Wittenburg am Freitagabend. Trotz der ganzen Heimspielabsagen, kam den Treptower Männern nie eine Absage in den Sinn, denn zum einen wollten sie unbedingt spielen und zum anderen sprach eine unbegründete Spielabsage gegen das Ehrgefühl der Tollensestädter. Selbst hohe Benzinkosten waren für die Handballer aus Altentreptow nie ein Grund für einen Spielverzicht.
Also ging es am Freitag bereits am Nachmittag zur längsten Auswärtstour des Spieljahres. Einige Spieler reisten direkt von den Arbeitsstelle in Wittenburg an, andere machten die Woche über Überstunden, um rechtzeitig mit der Mannschaft abreisen zu können, wiederum andere unterbrachen ihren Familienurlaub, um der Mannschaft zu Hilfe zu eilen. Trotzdem fehlten einige Stammkräfte im Aufgebot, denn nicht alle konnten familiäre oder dienstliche Angelegenheiten verschieben. Und so reiste erneut eine überschaubare Mannschaft mit acht Feldspielern und zwei Torhütern in die Ferne. Allerdings haben gerade diese ersatzgeschwächten Treptower Mannschaften in dieser Meisterschaftsrunde für Furore gesorgt und selbst Meisterschaftsanwärter in den Wahnsinn getrieben.
Punktlos in die Runde gestartet, bestand bei einem Erfolg in Wittenburg sogar die Möglichkeit, zu Tabellenführer HSV Grimmen aufzuschließen.
Die ersten Minuten des Spiels verliefen ausgeglichen, die Treptower taten sich schwer mit dem glatten Untergrund und dem fehlenden Haftmittel am Spielgerät. Trotzdem gelang es immer wieder, die in eigener Halle noch verlustpunktfreien Gastgeber zu überraschen und den gegnerischen Schlussmann zu überwinden. Nach den ersten ausgeglichenen Minuten waren es dann überraschend die Tollensestädter, die die Spielkontrolle übernahmen. Immer wieder war es A-Junior Benny Saß, der die Wittenburger Abwehrreihe überwinden konnte. So keimte biem 7:4 für die Gäste erstmals Hoffnung auf, dem Gastgeber in eigener Halle einen Punktverlust zufügen zu können. Doch die Hausherren kamen mit den Gegebenheiten besser zurecht und ließen sich auch von einem Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. So war nach 18 Minuten beim Spielstand von 10:10 der Rückstand egalisiert und das Spiel wieder offen. Nun gestaltete sich die Partie wieder ausgeglichen und sie Hausherren konnten nach 26 Minuten mit 14:13 in Führung gehen. Immer wieder ließen die Altentreptower Handballer beste Möglichkeiten aus und so ging es mit einem 14:16 Rückstand in die Pause. Trainer Christian Maaß ließ sich durch diesen Zwischenstand nicht aus der Ruhe bringen, denn zu oft hat sein Team schon bewiesen, dass es solche Rückstände problemlos wegstecken konnte. Trotzdem appellierte er an seine Mannschaft, die ungewohnten Umstände auszublenden und die letzten 30 Saisonminuten alles zu geben, um vielleicht doch ungeschlagen in die Heimat zu reisen.
Seine Jungs erhörten seine Vorgaben, aber den Rückstand konnten sie gegen erfahrene Wittenburger nicht verkürzen. Immer wenn man das Gefühl hatte, der Anschluss könnte hergestellt werden, kam ein technischer Fehler oder schlechter Abschluss den Gästen in die Quere. Beim 27:24 für die Gastgeber, keine acht Minuten vor Schluss, schienen die Messen gesungen und die Treptower Verbandsligahandballer sahen erstmals in dieser Meisterschaftsrunde, wie sichere Verlierer aus. Aber so einfach wollte Maaß die Punkte dann doch nicht herschenken, er stellte seine auf Reserve laufende Abwehrformation offensiver ein und plötzlich kamen die Hausherren Probleme. Nun war es neben Toni Breitenbach Paul Schlaack, der den Gastgebern zusetzte und keine 60 Sekunden vor Spielende das 29:29 herstellte. Wer nun dachte, die Tollensestädter würden sich mit diesem Punktgewinn zufrieden geben, der sah sich getäuscht, denn ein erneuter Ballgewinn und möglicher Tempogegenstoß konnte durch die Gastgeber nur regelwidrig verhindert werden und so hatten die Treptower in den Schlusssekunden sogar die Möglichkeit des Siegtreffers durch Strafwurf. Dieser fand allerdings nicht den Weg ins Tor und trotzdem haben die Männer von der Tollense mal wieder alle überrascht. Die Wittenburger mussten den ersten Punkt in heimischer Halle abgeben und die Treptower bliebe während der gesamten Meisterschaftsrunde ungeschlagen. Auch wenn die Absagen sämtlicher Heimspiele ungemein schmerzen, denn die Mannschaft durfte sich seit November nicht seinem handballbegeisterten Publikum präsentieren und als Aushängeschild des Vereins übernimmt die Mannschaft eine wichtige Rolle in der Nachwuchsgewinnung des Vereins. Wenn allerdings keine Spiele stattfinden, dann finden sich auch keine Nachwuchsspieler. Aber diese Thematik ist natürlich den gegnerischen Mannschaften egal, die sich wohl aufgrund der Stärke der Altentreptower Handballer nicht in die Tollensestadt trauten. Vielleicht müsste sich der HVMV als verantwortlicher Verband dieser Thematik mal annehmen, damit diese Fülle an Spielabsagen zukünftig nicht mehr vorkommen.
Für die Tollensestädter ging es nach der Partie fröhlich in die Heimat. Trainer Christian Maaß hatte sich im Vorfeld einige Überraschungen einfallen lassen, damit seine Jungs nach den ganzen Strapazen eine unvergessene Auswärtstour erleben konnten.
Für den HV spielten: S. Maaß, M. Doege (beide Tor), B. Saß (4 Tore), P. Schlaack (4), S. Mann (6), C. Moeck (1), T. Breitenbach (10), T. Bünger (1), S. Fischer (1), M. Behm (2), Trainer: C. Maaß
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